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Forscher entdecken nördlichste Quelle der Welt

Forscher entdecken nördlichste Quelle der Welt. Auf der Insel Ellesmere im Norden Kanadas herrscht eisige Kälte. Die Lufttemperatur liegt durchschnittlich bei minus 20 Grad, im Winter bei minus 50 Grad. Dennoch sprudelt dort ganzjährig Wasser aus einer Bergflanke, obwohl der Boden bis in 800 Meter Tiefe gefroren ist. Es ist ein geologisches Rätsel.

Ice River Spring nennen die Entdecker die Stelle am einem 800 Meter hohen Berg. Es handelt sich um die nördlichste Quelle der Welt, aus der in 300 Metern Höhe rund 520 Liter Wasser pro Sekunde fließen. Je nach Jahreszeit hätten Forscher 6 bis 12 Grad Wassertemperatur gemessen.

Die Entdeckung stellt bisheriges Wissen auf die Probe. Bisher habe es in anderen sogar weiter südlich gelegenen Kälteregionen immer Erklärungen für flüssiges Wasser gegeben: Schmelzender Permafrostboden und unterirdische Flüsse, die im Grundwasser Bahnen schufen. Quellen in der Antarktis aber seien extrem selten. Bislang sind nur wenige schwach sprudelnde Quellen bekannt gewesen.

Die chemische Analyse des Wassers hat eine weitere Überraschung gebracht. Demnach stammt es von der Oberfläche, vielleicht von den benachbarten Gletschern. Diese ragen teilweise in kilometertiefe Felsspalten. Womöglich taue das Eis in der wärmeren Tiefe, das Schmelzwasser fließe durch Spalten und die Strömung halte Wege im Permafrostboden offen.

Die Forscher sind sich sicher, dass der Fluss Ice River Spring an der Erdoberfläche Schluchten in den Boden gräbt. Diese erinnerten an Canyons auf dem Mars. Womöglich stammten die Spuren auf dem Nachbarplaneten ebenfalls aus solchen Eisquellen.

Quelle: EUWID 27/2014/Vermischtes

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