ZWAV Aktuelles

Wasserkrise auf Mallorca

Auf die dramatische Wassersituation weist die Balearische Umweltorganisation hin. Schon jetzt könnten die Kläranlagen die aktuell anfallenden Abwassermengen nicht mehr vollständig reinigen. Ungeklärte Abwässer gelangten ins Meer, gefährden Strände und Unterwasserwelt. Am 16. Juli sei zum Beispiel der Strand von Santa Ponca wegen im Meer treibenden Fäkalien zeitweise gesperrt worden.

Auch die Trinkwasserversorgung nimmt dramatische Züge an. Im Tramuntana-Gebirge sind die Wasserreservoirs wegen fehlender Niederschläge fast leer. Wasser müsse mit Tanklastwagen herangeschafft und verteilt werden. Nutzungsverbote für die Bevölkerung für bestimmte Tätigkeiten, wie Autowaschen und Gartenbewässerung wurden ausgesprochen und unter Strafe gestellt.

Die Meerwasserentsalzungsanlage in Palma laufe auf Hochtouren, aber mancherorts werden verschmutzte stillgelegte Brunnen wieder in Betrieb genommen, um den Bedarf zu decken. Das Wasser wird nur notdürftig aufbereitet und ins Trinkwassernetz eingespeist. "Weder die Bewohner noch die Touristen erfahren, was da aus dem Wasserhahn kommt", so  die Umweltorganisation. Man sehe die Gefahr eines ökologischen Kollaps, der die gesamte Region treffen könnte.

Dringendes Gegensteuern in der Energiepolitik und eine nachhaltige Nutzung der verfügbaren Ressourcen seien dringend angeraten, um die mehr als 13 Millionen erwarteten Touristen auch 2016 ausreichend versorgen zu können.

(Quelle EUWID 31.2016)

Zurück