Kanalreinigung
Hochdruckspülverfahren - Hydrodynamische Kanalreinigung
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Herr Dressel
Leiter Kanalnetz
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Hammerstraße 28,
08523 Plauen
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Allgemeines
Die Kanalreinigung von nichtbegehbaren Kanälen im hydrodynamischen Spülverfahren hat sich als das beste und wirtschaftlichste Verfahren herausgestellt. In kleineren Nennweiten von DN200-DN250 entfallen alternative Reinigungsverfahren. Für hydraulische Verfahren kann keine ausreichende Wasserführung erreicht werden. Mechanische Verfahren sind nicht zeitgemäß und wirtschaftlich. Kleinere Kanaldurchmesser sind aufgrund der Regenwasserbewirtschaftung, sowie durch den Rückgang des Wasserverbrauches (demografische Entwicklung und Einbau wassersparender Technik) notwendig geworden. Hierdurch kommt es zu einem höheren Anteil von Feststoffen im Schmutzwasser, was wiederum zu Abflussproblemen und Störfällen führen kann. Somit steht bislang nur das Hochdruckspülen als wirkungsvolles Reinigungsverfahren für kleinere Schmutzwasserkanäle zur Verfügung. Durch Hochdruckreinigung wird Luft im Kanal ausgetauscht bzw. auch extrem beschleunigt. Insbesondere in Schmutz- und Mischwasserkanälen der Nennweiten DN 200 bis DN 250 mit seitlichen Anschlüssen besteht dabei die Gefahr, dass die Geruchverschlüsse z.B. von Toiletten ausgesaugt oder ausgeblasen werden. Ursache hierfür sind die bei der Hochdruckreinigung herrschenden Unter- und Überdruckverhältnisse. Der austretende Spülstrahl beschleunigt die im Kanal befindliche Luft. Dadurch bildet sich vor dem Düsenkopf ein Unterdruck, im Strahlbereich ein Überdruck. Die Druckdifferenz ist abhängig von Düsenart und -größe, Strahlwinkel, Betriebsdruck und Kanaldurchmesser. In unmittelbarer Nähe eines Hausanschlusses führt die im Düsenbereich herrschende Druckdifferenz beim Vorbeiziehen der Düse zu einem plötzlichen Druckwechsel in der Anschlussleitung. Ist dann die Entlüftung am Haus nicht leistungsfähig genug, werden die Geruchsverschlüsse der häuslichen Entwässerung ausgesaugt oder ausgeblasen.
Quellen: Forschungsbericht des Institutes für Wasserbau und Technische Hydrodynamik der TU Dresden Mai 2002 Untersuchung der Ejektorwirkung beim Hochdruckspülverfahren; Diplomarbeit am Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft der TU Dresden Mai 2002 IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur - Handbuch für Kanalreinigung Projekt „Ausblasen von Geruchverschlüssen bei der hydrodynamischen Reinigung“ Iro GmbH Oldenburg – 2001 und 2008 bis 2013
Es wird auf folgende Punkte hingewiesen:
Eine vorschriftsmäßige Be- und Entlüftungsleitung in den einzelnen Gebäuden ermöglicht einen störungsfreien Ausgleich dieser Über- bzw. Unterdrücke in der Leitung. Ein Ausgleich dieser Druckschwankungen kann durch eine ausreichende Be- und Entlüftung, durch offene Hausanschlussschächte und ausreichende Dimensionierung der Be- und Entlüftungsleitungen erfolgen und so größere Schäden vermeiden. Falls diese Be- bzw. Entlüftung im Gebäude nicht vorhanden ist bzw. nicht ordnungsgemäß funktioniert, erfolgt der Druckausgleich meist über ein „Ausblasen“ des Wassers aus dem Geruchverschluss der Toilette, Dusche, Waschbecken, etc. Das ist offensichtlich äußerst unangenehm und führt zu unnötigen Unstimmigkeiten.
Bitte beachten Sie als Hauseigentümer:
- vergewissern Sie sich, dass die Be- und Entlüftung funktioniert
- nicht fachgerechte Ausführungen der Entlüftung nachrüsten bzw. erneuern
- auf zugängliche und zu öffnende Revisionsschächte achten
- Rückstausicherungen sind auf ordnungsgemäße Funktion zu prüfen
Unsere Mitarbeiter auf den Kanalreinigungsfahrzeugen sind ausgebildet, unterwiesen und kennen diese Problematik. Besonders in den genannten gefährdeten Kanalabschnitten reinigt unser Personal mit besonderer Vorsicht. Eine Verunreinigung durch „Ausblasen“ der Geruchverschlüsse kann jedoch nicht 100% ausgeschlossen werden.