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Wasserrohrbruch im Flussbett
Spektakuläre Havarie in Plauen- Spezialkräfte reparieren das Leck in der Weißen Elster
Ein Artikel von Karsten Repert, erschienen im BLICK Online, 26.02.2025, 16:11 Uhr
Wasserrohrbruch unter der Weißen Elster. Jetzt müssen die Spezialkräfte ran. Denn es geht in diesem Fall nicht nur um die Wasserversorgung der Stadt Plauen. "Wir müssen bei jeder Aktion hier auch an den Umweltschutz denken. Schließlich können wir in einem Flussbett und im Uferbereich nicht mit schwerem Gerät arbeiten", stellt Baggerfahrer Jens Schmidt voran. Die Schmidt Erdbau GmbH genießt vollstes Vertrauen. Das Plauener Bauunternehmen rückte zum riesigen Rohrschaden an. Den Montagabend vor einer Woche werden die Einsatzkräfte vom Havariedienst des ZWAV nicht so schnell vergessen.
Großes Wasserrohr mit 40 Zentimetern Durchmesser ist kaputtgegangen
ZWAV-Geschäftsführer Henning Scharch: "Wenn so ein 40-Zentimeter-Rohr bricht, tritt ganz viel Wasser aus. Das war einer der größten Wasserrohrbrüche der letzten zehn Jahre im Vogtland." Das Problem: Die Suche nach dem Leck erwies sich im Dunkeln und bei Eiseskälte als äußerst schwierig. Ronny Röder ist der Abteilungsleiter Trinkwasser: "Wir haben gute Leute beim ZWAV, die gut ausgebildet sind und unser Wassernetz sehr gut kennen. Natürlich ist es bedauerlich, wenn einige Haushalte vorübergehend kein Wasser haben. Aber es hätte deutlich schlimmer kommen können", blickt Ronny Röder zurück.
Starke Leistung: Nach vier Stunden hatten alle Plauener wieder Wasser
So meldete der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland folgenden Versorgungsausfall: "Am Montagabend, den 17. Februar 2025, kam es im Zeitraum von 19.45 bis 23.30 Uhr zu einem Trinkwasser-Versorgungsausfall in Teilbereichen der Stadt Plauen. Dies betraf insbesondere die Ortslagen Preißelpöhl, Reißiger Vorstadt und Bahnhofsvorstadt, die der Versorgungszone 1912 zugeordnet sind. Die Versorgungszone 1912 wird vom Hochbehälter Reusa versorgt. Durch die Vernetzung mit mehreren anderen Wasserversorgungszonen kam es auch dort in den Hochlagen zu Ausfällen in der Trinkwasserversorgung", heißt es in der offiziellen Mitteilung. Was da im Hintergrund ablief, was in so einem Fall alles dranhängt, das bekommt die Öffentlichkeit nicht mit. Immerhin befindet sich auch das Helios Vogtland-Klinikum in der genannten Versorgungszone.
Die zwischenzeitlichen Verfärbungen im Wasser waren gesundheitlich unbedenklich
Der Havariedienst schwärmte aus. Gleichzeitig arbeitete man in der Schaltzentrale fieberhaft. "Durch Netzumstellungen konnten wir am Abend die ersten und noch in der Nacht wieder alle Haushalte versorgen", bestätigt Ronny Röder auf Nachfrage. Wegen jener Umstellungen kam es zu Fließrichtungsänderungen in den Wasserrohren und zu Aufwirbelungen im gesamten Wassernetz. In solchen Fällen gibt es zwischenzeitlich Verfärbungen. Gesundheitlich ist das unbedenklich und durch die sogenannte Austragsspülung wird das Wasser mit der Zeit auch wieder klarer. "Die Kollegen des ZWAV sind hier im betroffenen Netzgebiet unterwegs", ließ der Wasserversorger letzte Woche wissen.
Schaden im Flussbett gefunden
Der Schaden wurde dann im Flussbett gefunden und der schadhafte Rohrleitungsabschnitt konnte herausgedreht werden. Der Havariedienst teilt mit: "Die Schadstelle befindet sich auf einer Gussleitung DN400 im Bereich zwischen Virchowstraße und Elsterquerung nähe Streichhölzerbrücke. Die genaue Lokalisierung ist erfolgt und die Reparatur ist im Gange." Der eingesetzte Bagger wird übrigens mit Bioöl betrieben, damit die Umwelt keinen Schaden nimmt. ZWAV-Geschäftsführer Henning Scharch: "Ich möchte allen Beschäftigten danken. Unsere Leute durften um Mitternacht endlich ins Bett. Und auch der Schmidt Erdbau GmbH gilt mein Dank. Denn im Februar in der Elster zu arbeiten, ist kein Kindergeburtstag. Danke!"


