Hinweise Trinkwasserinstallation
Bis zum Wasserzähler ist der ZWAV verantwortlich. Die Trinkwasserhausinstallation beginnend nach dem Wasserzähler befindet sich in verantwortlichkeit des Grundstückseigentümers, dieser muss Betriebssicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Funktionssicherheit gewährleisten. Westentliche Änderung an der Trinkwasserhausinstallation dürfen gemäß der Verordnung zur Wasserversorgung (AVBWasserV) (§ 12 Abs. 2) nur durch ein im Installateurverzeichnis eines Wasserversorgungsunternehmens eingetragenes Fachunternehmen ausgeführt werden.
Bei Fragen wenden sie sich Bitte direkt an unser Anschlusswesen:
Stagnationsdauer und erforderliche Maßnahmen:
- Trinkwasser muss frisch und genusstauglich sein. Nach Abwesenheit (z.B. Urlaub) soll der gesamte Leitungsinhalt durch Spülen ausgetauscht werden. Nach der Nachtruhe ist das erste Wasser nicht sofort zur Getränkezubereitung zu verwenden.
- Bei nicht Nutzung länger als 6 Monate : Absperren und bei Wiederinbetriebnahme vollständiger Trinkwasseraustausch durch Spülen an allen Entnahmestellen. Zusätzlich mikrobiologische Untersuchung des Trinkwassers gemäß Trinkwasserverordnung.
Hinweise Checkliste
- Es dürfen ausschließlich für die Trinkwasserinstallation zugelassenen Materialien verbaut werden.
Bleirohre oder Teilstücke aus Blei sind austauschen oder stillzulegen. - In der Regel erhält jedes Grundstück mindestens einen Trinkwasseranschluss.
- Der Trinkwasserhausanschluss ist die Verbindung von der Versorgungsleitung bis zum Wasserzähler. Dieser wird im Hausanschlussraum oder bei überlanger Zuleitung (> 40 m) in einem bauseits zu erstellenden Zählerschacht installiert. Er endet an der Hauptabsperrvorrichtung vor dem Wasserzähler.
- Nicht zum Hausanschluss gehören Wasserfilter, Rückflussverhinderer und Druckminderer. Auch zusätzlich eingebaute Enthärtungs- oder Druckerhöhungsanlagen (soweit diese notwendig und genehmigt wurden) gehören zur kundeneigenen Hausinstallation.
- Messeinrichtungen (Hauptwasserzähler): Werden vom ZWAV eingebaut, gewartet und nach den eichrechtlichen Richtlinien alle 6 Jahre ausgewechselt. Zähler die nicht geeicht sind, sind unzulässig. Das gilt auch für verbrauchereigene Wohnungswasser- und Zwischenzähler.
- Wasserzähler sind immer frostfrei zu halten.
- Filter und Druckminderer: Wasserfilter sind zum Betrieb einer Hausinstallation vorgeschrieben. Druckminderer sind bei hohem Versorgungsdruck durch den Betreiber zu errichten. Diese schützen angeschlossene Armaturen.
- Rückflussverhinderer/ KFR-Ventil: Dieses wird durch den ZWAV bei Errichtung einer Wasserzählergarnitur eingebaut, es geht anschließend in das Eigentum des Kunden über. Das KFR-Ventil muss einmal jährlich gewartet werden - durch einen Vertragsinstallateur im Auftrag des Kunden.
Wasserfilter zum Schutz der Hausinstallation
Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Es gelangt über ein geschlossenes Leitungssystem von den Wasserwerken über die Verteilanlagen zum Kunden. Trotz aller Sorgfalt kann es vorkommen, dass kleine Feststoffparkikel, zum Beispiel Korrosionsabrieb, ins Trinkwasser gelangen können. Auch abgelöste Rohrinkrustationen können z.B. nach Rohrbrüchen nicht immer vollständig ausgespült werden und so in die Hausinstallation gelangen.
Deshalb schreibt die DIN 1988-200 den Einbau eines mechanischen Wasserfilters zwingend vor. Der Filter muss eine Bauartzulassung haben (DIN EN 13443-1 und DIN 19628). Von Vorteil ist der Einsatz eines rückspülbaren Filters, der eine lange Einsatzzeit hat, da der Filtereinsatz durch Rückspülen gereinigt werden kann. Empfohlen wird eine regelmäßige Kontrolle und Rückspülung alle zwei Monate unabhängig vom Verschmutzungsgrad.
Nur bei regelmäßiger Wartung ist die Funktionsfähigkeit und Sicherheit dauerhaft gegeben. Besonders bei warmem Aufstellort, z.B. im Heizungsraum, kann es zu Bakterien- und Keimvermehrung kommen. Filter sind nur begrenzt aufnahmefähig für ausgefilterte Partikel und Stoffe. Bei Überlastung können Filterrückstände ungewollt in die Hausinstallation gelangen. Das kann Schäden an der Installation und angeschlossenen Geräten verursachen.
Ob neben dem Filter auch ein Druckminderer notwendig ist, richtet sich nach der Art der installierten Wassergeräte (z.B. Waschmaschine, Geschirrspüler, Boiler usw.). Hier geben die Hersteller in den technischen Geräteblättern Auskunft zum zulässigen Betriebsdruck. Wenn eine Druckreduzierung notwendig wird, kann auch ein kombinierter Wasserfilter bestehend aus zu einem Gerät vereinten Druckminderer und Filter zum Einsatz kommen.
Wer die Hausinstallation als Ganzes darüber hinaus einer jährlichen Wartung unterzieht, kann sich sicher sein, stets Wasser in guter Qualität an allen Zapfstellen zur Verfügung zu haben. Eingetragene Fachinstallationsunternehmen beraten Sie gerne, und führen auch komplette Wartungen durch:
Ausführungsbeispiele für Hausanschlüsse
auf den letzten Meter kommt es an
Darf man als Laie selbst eine Entnahmearmatur (wie Wasserhahn oder Brausearmatur) installieren? Sollte ich mir diese von einem Fachmann erwerben und einbauen lassen? Oder hole ich mir aus dem breiten Baumarktangebot was mir gefällt und der Kumpel baut mir das für einen Zwanziger auch gleich ein?
Was Laien besser nicht tun sollten und was Sache der Fachprofis ist:
- Beim Austausch von Armaturen geht es konkret darum, dass der Laie gar nicht erkennen kann, ob die in der Armatur verwendeten Bauteile und Materialien für den Kontakt mit Trinkwasser geeignet sind: treten aus dem Bauteil Schwermetalle aus oder können sich Bakterien ansiedeln? Nicht alles, was im Internet, in Baumärkten oder Lebensmitteldiscountern angeboten wird, kann man bedenkenlos verwenden.
- Nach der Trinkwasserverordnung dürfen in Kontakt mit Trinkwasser nur Materialien verwendet werden, die auf der s.g. Positivliste des Umweltbundesamtes (UBA) stehen oder den Bewertungs-grundlagen des UBA entsprechen.
- Das bedeutet: nur geprüfte Materialien, die Trinkwasser nicht nachteilig in seiner Qualität verändern, dürfen eingesetzt werden. Aus diesem Grund setzen Fachfirmen auch nur Materialien ein die ein Prüfzeichen aufweisen. Ein sehr gebräuchliches in Deutschland ist das DVGW-Prüfzeichen.
- Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Haftung in einem Schadensfall. Bei geprüften Teilen liegt die Produkthaftung beim Hersteller. Andernfalls haftet derjenige, der die Teile einbaut. Für Profis gibt es daher keinen anderen Weg aus der Haftung heraus, als geprüfte Bauteile einzubauen. Daher muss der Profi auch teurer sein als „der Schwager des Kumpels, der das ganz billig machen kann“. Ein Fachbetrieb hat natürlich auch eine Haftpflichtversicherung, wenn der Wasserschlauch mal nicht so fest angezogen sein sollte und das Haus anschließend unter Wasser steht.
- Auch in der AVBWasserV ist geregelt, dass nur ein in das Installateurverzeichnis eines Wasserversorgers eingetragenes Unternehmen wesentliche Änderungen an der Trinkwasserleitung ausführen darf.
Wollen Sie wirklich auf der sicheren Seite sein und Risiken oder mögliche nachteilige Veränderungen vermeiden, dann setzten Sie auf eine zugelassene Fachfirma.